Was ist die Akzeptanz- und Commitmenttherapie?

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Akzeptanz- und Commitmenttherapie - Marco2811/fotoliaACT ist die Abkürzung für Akzeptanz- und Commitmenttherapie und bezeichnet eine in den letzten 20 Jahren in den USA weiterentwickelte Form der Verhaltenstherapie. Die Verhaltenstherapie im Allgemeinen basiert auf der Tatsache, dass der Mensch im Laufe seines Lebens ein bestimmtes Verhalten erlernt hat, welches zu ganz bestimmten Annahmen und Handlungen führt. Folgt daraus aber ein unpassendes als gestört empfundenes Handeln, so kann sich ein Mensch durch entsprechendes Umlernen neue Verhaltensmuster aneignen.
In der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) geht es sowohl um das Erlernen von Achtsamkeitsstrategien und ein bewussteres Verständnis von Akzeptanz, als auch um gezielte Verhaltensänderungen und engagiertes Handeln. Beim Erlernen von Achtsamkeit liegt der Fokus auf dem bewussten Wahrnehmen des Augenblicks. In Gedanken ist ein Mensch viel häufiger damit beschäftigt, sich um Vergangenes oder Zukünftiges den Kopf zu zerbrechen und übersieht dabei häufig die tatsächlichen Möglichkeiten, die im Moment zur Verfügung stehen. Unachtsamkeit kann so zu vielen verpassten Gelegenheiten führen.

Akzeptanz- und Commitmenttherapie: Wer ich bin

Akzeptanz ist ein weiterer wichtiger Begriff in der ACT. Hierbei gilt es Dinge zu akzeptieren, die wir ohnehin nicht ändern können. Dazu gehört auch das Annehmen von schmerzhaften und unangenehmen Erlebnissen und Gefühlen, denn diese gehören einfach zum menschlichen Erleben dazu. Geben wir den Kampf, den wir nicht gewinnen können auf, so steht diese bislang erfolglos eingesetzte Energie für anderes zur Verfügung. Auch die Frage nach dem „Wer bin ich eigentlich“ gehört zu den Fragestellungen, die in der ACT angegangen werden. Viel zu schnell fällt ein persönliches Urteil, wenn es darum geht, sich selbst oder andere in Schubladen zu stecken und mit Etiketten arrogant, egoistisch, schüchtern oder dumm zu versehen. Die Frage, was einen Menschen im allgemeinen denn überhaupt ausmacht und insbesondere die eigene Persönlichkeit, ist ein weiterer wichtiger Punkt, den es anzugehen gilt. Das Beobachten der Gedanken und das Infragestellen dieser ist ein weiteres wichtiges Element der ACT. Nur allzu oft lassen sich Gedanken beobachten, die eher einen selbstzerstörerischen Charakter tragen, als dass sie das Selbstwertgefühl fördern. Die Erkenntnis, dass unser Denken nicht immer logisch und sachlich korrekt ist, hilft dabei, sich von Gedanken nicht bedingungslos leiten zu lassen, sondern diese auch kritisch zu hinterfragen. Hierzu gehört zum Beispiel auch das Hinterfragen von Glorifizierungen oder Verallgemeinerungen.

Red.:LLL/MB
Foto: Marco2811/fotolia

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