Der Hauptsitz der Bücherei befindet sich im Stadtteil Bischofsheim, dem Einwohnerstärksten der Gemeinde Maintal. Äußerlich gemahnt der Zweckbau, der Bausünden der 70er und 80er Jahre. Innen erwartet uns ein zweckmäßiges aber sehr freundliches gestaltetes Interieur. In jedem Fall ist die Einrichtung kindgerecht und mit einer großen Leseinsel versehen in der die lieben Kleinen sich die Bücher vor dem Ausleihen nochmals gründlich anschauen können. Die Abstände zwischen den einzelnen Regalen für Bücher und elektronische Medien sind komfortabel. Die, abseits vom Trubel und den „Hauptverkehrswegen“ gelegenen, Computer-Arbeitsplätze sind ausreichend ausgestattet. Es besteht zudem eine Aktionsfläche auf der, sehr gut besuchte, Themen-Bastelnachmittage oder Vorlesestunden für Kinder stattfinden. Viel Fachpresse zum Ausleihen steht in einer großzügig bemessenen Zeitschriftenecke mit Kaffeeautomat ebenfalls zur Verfügung.
Besonderheit: Die Suche nach geeigneten Büchern und elektronischen Medien erfolgt nicht nur nach dem Alphabet, sondern durch die Einteilung in sogenannte Kabinette mit „Klarschriftsignaturen“. Das heißt die Aufstellung der Bücher erfolgt nicht nach einer Gruppensignatur – z.B. nach der Klassifikation für Allgemeinbibliotheken. Laut ASB (Allgemeine Systematik für Bibliotheken) würde ein Buch über Kinderkrankheiten unter Ver 1 zu finden sein. In Maintal werden die Bücher in Gruppenaufstellungen innerhalb eines Fachgebietes nach Themen: „Fit und Schön“, „Job und Karriere“, „Familie“, „Rund um‘s Wohnen“ und noch einige andere mehr aufgestellt. Das ist sehr benutzerfreundlich und auch für etwas ungeübte Entleiher leicht zu verstehen.
Frau Marnette hatte vom Scheitern einer vorübergehenden Einführung von Gebühren zur Ausleihe von digitalen Medien erzählt. Binnen weniger Monate ging die Anzahl der Ausleihen stark zurück, so dass der Beschluss von der Stadtverordnetenversammlung wieder rückgängig gemacht werden musste. Ein unbedingtes Muss und dadurch das beste Argument zur Erhaltung von öffentlichen Büchereien und Bibliotheken sind, laut Fr. Marnette, die von Ihr beobachtete Verkümmerung des gesprochenen Wortes. Durch die Nähe zur Erich-Kästner-Schule und die Tatsache, dass die Schüler die Bücherei als Pausenraum auch gerne annehmen, konnte Sie diese, schon von anderer Seite festgestellte, Tatsache wahrnehmen.
Maintal kann sich den Luxus erlauben in drei weiteren Ortschaften der Gemeinde weitere drei Büchereien zu unterhalten. Alleine die Dependance in Dörnigheim wird wohl auch dem Namen „Bücherei“ gerecht, denn die anderen beiden in Wachenbuchen und Hochstadt sind nur ein paar Stunden geöffnet und nur spärlich mit Medien bestückt. Die Stadtbücherei und der Satellit in Hochstadt liegen ca. zwei Kilometer Luftlinie auseinander. Wir wünschen Frau Marnette viele, viele weitere Ausleiher und Nutzer für Ihr reichhaltiges Angebot. Möge auch die Politik und damit meine ich die Entscheider in Maintal, die örtliche Stadtverordnetenversammlung, ein glückliches Händchen haben den Belangen einer unverzichtbaren Institution gerecht zu werden.