Interview mit Heidrun Merk, der langjährigen Projektleiterin
Heidrun Merk, geb. 1951 in Illertissen/Bayern, studierte Kulturanthropologie und Europä-ische Ethnologie, Geschichte und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Seit 2004 leitet sie das Projekt GartenRheinMain der KulturRegion FrankfurtRheinMain. Ihre Kenntnis und ihre Begeisterung für die Gartenkultur wurde Mitte der 1990er Jahre geweckt, als sie im Auftrag der hessischen Schlösserverwaltung die spätbarocke Klosterküche in Seligenstadt eingerichtet hat.
LLL: Frau Merk, wie lange sind Sie mittlerweile bei GartenRheinMain dabei und wie hat sich das Projekt Ihrer Meinung nach in dieser Zeit entwickelt?
Ich arbeite jetzt seit 11 Jahren für GartenRheinMain, das es ja schon vor der Gründung der KulturRegion FrankfurtRheinMain im Dezember 2005 gegeben hat. Unter den zahlreichen Veranstaltungen, die wir zusammen organisiert haben, werden mir die Gartenfeste im Park Schönbusch in Aschaffenburg in guter Erinnerung bleiben, obwohl es bei einem in Strömen geregnet hat. Der Gärtner spricht aber nicht von Regen- sondern von Gartenwetter.
LLL: Wie sieht die Zielgruppe von GartenRheinMain aus und wie gut wird das Programm angenommen?
Nach 11 Jahren sind wir mit unserem jährlich erscheinenden Veranstaltungsprogramm eine wirkliche Marke in der Region geworden. Viele Teilnehmer der Gartenführungen kommen mit dem Programm in der Hand zu einer Veranstaltung. Unser Zielpublikum, überwiegend Damen ab 40 aufwärts, hat sich in letzter Zeit verjüngt. Inzwischen interessieren sich auch viele junge Familien für Gärten und Parks.
LLL: Wie sehen Sie generell den Stellenwert von naturbezogenen Organisationen wie GartenRheinMain in der heutigen Gesellschaft?
Ich denke, das Interesse für Themen wie Natur, Garten und Grün überhaupt wird noch wachsen. Ein Grund ist die „entfremdete“ Arbeit in den Büros, aber auch das Bedürfnis nach Bewegung und Entspannung. Zunehmend gibt es auch den Wunsch, ein kleines Stück Erde selbst bebauen zu können, etwas wachsen sehen zu können, wie man an dem Phänomen „urban gardening“ ablesen kann.
LLL: Und zum Abschied: Wie sieht die Zukunft bei Ihnen aus? Können Sie es jetzt im eigenen Garten ein wenig ruhiger angehen lassen?
Ich ziehe zum 1. April in die Schwalm, eine schöne mittelhessische Landschaft, wo ich endlich meinen eigenen Garten bewirtschaften kann. Darauf freue ich mich!
LLL wünscht Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Lebensweg!
Barbara Vogt
Die Frankfurterin wurde während ihres Landespflege-Studiums an der Universität Hannover auf das Fachgebiet der Gartengeschichte und Gartendenkmalpflege aufmerksam. Frau Vogt widmete sich den Lebenserinnerungen des bekannten hessischen Gartenkünstlers Heinrich Siesmayer und danach schwerpunktmäßig seinem Lebenswerk. Seit 1997 war sie als freischaffende Gartendenkmalpflegerin tätig und beschäftigte sich mit der Geschichte und den Erhaltungmöglichkeiten historischer Gärten. Ab April 2015 übernimmt sie die Projektleitung GartenRheinMain in der KulturRegion FrankfurtRheinMain GmbH.
LLL: Frau Vogt, Sie übernehmen künftig die Nachfolge von Frau Merk. Wie sehen Ihre Zukunftsvisionen für GartenRheinMain aus?
Das Projekt GartenRheinMain kenne ich seit knapp 10 Jahren. Kurz nachdem ich aus Hannover wieder in meine Heimatstadt Frankfurt am Main zurückgekehrt war, wurde ich eingeladen, zum Arbeitskreis zu kommen und als Kennerin der Gartengeschichte und freie Gartendenkmalpflegerin gelegentlich Anregungen beizusteuern. In Hannover habe ich mich im Studium bald auf Gartengeschichte und Gartendenkmalpflege konzentriert, fing an, selbständig zu arbeiten und war zum Schluss bei einem Forschungsprojekt zur qualitätvollen Pflege historischer Gärten beteiligt. Da meine Aufträge zunehmend aus dem Rhein-Main-Gebiet kamen, zog ich 2004 wieder nach Frankfurt. Das Tüpfelchen auf dem I ist aus meiner Sicht das Projekt GartenRheinMain und ich bin froh, die gute Arbeit von Heidrun Merk fortsetzen zu dürfen. Parks und Gärten halten noch viele Themen parat, die uns immer wieder neue Blickwinkel dieses wichtigen Kulturguts zeigen. Dabei ist es ein unschätzbarer Vorteil, auf das gut etablierte und bekannte „Produkt“ GartenRheinMain bauen zu können.
Weitere Informationen zu GartenRheinMain gibt es unter www.krfrm.de.